In meinen Gesprächen mit anderen Menschen tauchen in den letzten Jahren immer mehr Grundfragen unserer Existenz auf.
Was ist die Bestimmung für mein Menschsein?
Die Erhaltung und Reproduktion der Art? Die Vermehrung unseres Wohlstands? Meinen Kindern und deren Kindeskindern eine Welt zu hinterlassen, die ein friedliches, gerechtes und gesundes Miteinander ermöglicht?
Diese Fragen stelle ich mir nicht nur als einzelner Mensch, sondern vermehrt tauchen diese Fragen auch in Unternehmen auf.
In diesem Blog möchte ich nicht die grundlegenderen Fragen der Menschheit beantworten, ebenso wenig möchte ich nicht die Suche nach dem Wesenskern, des Seinszwecks oder auch des Purposes als Heilsbringer für Unternehmen darstellen.
Ich beschreibe, sehr verkürzt, meinen Annäherungsprozess hin zu einem sinnstiftenden Leben  und der Sinnorientierung in Unternehmen. Eine Gegenüberstellung lässt sehr viele Parallelen erkennen.

Menschsein

  • Ich habe schon viel in meinem Leben bewältigt. Gesteckte Ziele wurden erreicht, viele Wünsche gingen schon in Erfüllung.
  • Meist sind wir strebsam, fokussiert und am persönlichen Erfolg interessiert. Wir schwimmen auf einer Fortschrittswelle, die uns in neue Dimensionen z.B. der Kommunikation und Mobilität bringt.
    https://www.economist.com/books-and-arts/2018/02/24/steven-pinkers-case-for-optimism (21.12.18)
  • Jedoch fühlen wir uns zunehmend globaler Probleme ausgesetzt, auf die Politik keine Antworten findet, die wir weder als Einzelne, noch als einzelner Staat lösen können, wie. z.B. die globale Erwärmung oder auch unser Finanzsystem.

Unternehmen

  • Als Unternehmen haben wir uns in den letzten Jahrzehnten auf dem Markt etabliert, sind gewachsen, habe unsere Umsätze und Gewinne vervielfacht.
  • Wir haben permanent die Wünsche der Kunden und den Markt im Blick.
  • Wir müssen uns zunehmend mit den Vorstellungen der Arbeitswelt 4.0 auseinandersetzen. Der Begriff, die Epoche der Disruption (permanenter Umbruch z.B. vorhandene Technologien werden durch technische Innovation zerschlagen), macht die Runde. Mehr und mehr sehen sich Unternehmen Widersprüchen ausgesetzt. (z.B. global denken – lokal produzieren)

Die Suche nach sinnstiftenden Beschäftigungen, nach Lebens- und Arbeitsmodellen, die die Bedürfnisse jeder Generation erfüllen, kann an den Unternehmen nicht spurlos vorüber gehen. 

  • Sinnstiftung als primäre Motivationsquelle, als Energizer für den Einzelnen.
  • Jeder Mensch begibt sich entweder auf die Suche, um seinen ureigenen Sinn zu finden, und/ oder seinem Leben einen Sinn zu geben. Dabei ist die Frage, was mich erfüllt, wegweisend.

Was erfüllt mich als Mensch?

 

Mich erfüllt als Mensch, …
…wenn ich Freude und Wohlbefinden an meinem Sein, an meinem Tun habe.
… wenn ich Ziele verfolge kann, die mich oder mein Umfeld weiterbringen können.
….wenn ich mich für etwas Berufen fühle.
… wenn ich Erfolgserlebnisse habe.

  • Für Unternehmer ein echter Wettbewerbs- und Differenzierungsfaktor.
  • Unternehmen besinnen sich entweder auf ihren ursprünglichen Zweck zurück oder entscheiden sich bewusst für einen neuen Purpose (siehe Mannesmann wird zu Vodafone)

Was ist der Sinn und Zweck als Unternehmen?

 

 

  • Gibt Orientierung in komplexer werdenden Zeiten.
  • Es reduziert Komplexität.
  • Es schärf das eigene Tun und kann als Navigationshilfe dienen.
  • Ist eine Kraftquelle, die den einzelnen Mitarbeitern Energie für ihr Handeln geben.

Zentrale Erkenntnisse sind für mich, dass alle Faktoren, die mein Leben als Mensch in Fülle bringen, auch für Unternehmen gelten. So wie ich mich als Mensch immer wieder in meinem Leben frage, welche Spuren ich bei anderen, in der Welt hinterlassen möchte, so ist es die Aufgabe einer Organisation, sich regelmäßig der Frage aufs Neue zu stellen. Was ist uns wichtig und welchen Beitrag wollen wir als Organisation für die Welt stiften?

In einem nächsten Blogartikel beschäftige ich mich der Frage, was können wir als Menschen und als Organisation konkret tun, um sinnstiftend zu leben und zu arbeiten.